Produktbeschreibung
Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft sind wichtige und zudem europäische Themen. Das gilt gerade auch für neue Mitgliedsstaaten. Seit langem bestehen aber Zweifel, ob der traditionelle Ansatz zur Erklärung der Steuerhinterziehung genügt. Konventionen und Institutionen dürften für das Individualverhalten und damit auch für die Fiskalpolitik eine bedeutsame Rolle spielen. Vor diesem Hintergrund legt Klaus Beckmann eine ökonomische Theorie der Steuerhinterziehung in zwei Teilen vor. Der erste Teil behandelt das Verhalten der Steuerpflichtigen. Auf Basis einer Einführung und teilweisen Erweiterung des Standardmodells geht es einerseits um den Effekt kognitiver Grenzen und Verzerrungen auf die Steuerhinterziehung, andererseits um nicht-egoistische Motive der Steuerpflichtigen. Im zweiten Teil stehen die finanzpolitischen Konsequenzen der Steuerhinterziehung im Mittelpunkt. Herzstück ist eine systematische Untersuchung der gesellschaftlichen Kosten und Erträge der Steuerhinterziehung einschließlich der politökonomischen Perspektive. Der Autor kritisiert die herkömmliche normative Analyse der Steuerfahndung und diskutiert die Rolle der Steuerhinterziehung in Modellen des internationalen Steuerwettbewerbs.