Produktbeschreibung
Bereits die frühen Kulturen besaßen ein ausgeprägtes Geschichtsbild, das sie in die von ihnen bewohnte Umgebung übertrugen. So erlangten markante Punkte in der Landschaft - Felsen, Quellen, Bäume - ihre eigene Bedeutung. Die gesamte Umwelt wurde zu einer Art 'historischem Atlas', an dem die Geschichte des Stammes abgelesen werden konnte. Mündliche Erzählung, aber auch der Nachvollzug der Erinnerung durch Rituale an diesen Gedächtnisorten hielten die Erinnerung an Ursprung und Weg des Stammes wach, bewahrte sie im 'kollektiven Gedächtnis'. Die gesamte Kultur einer Gruppe - von den Dingen des täglichen Lebens über Fest- oder Priestertrachten bis zu den einzelnen Formen des Brauchtums - läßt sich daher im Sinne eines lebendigen Freilichtmuseums begreifen. Klaus E. Müller illustriert diese verschiedenen Aspekte der Geschichtsauffassung traditioneller Gesellschaften an einer Fülle von Beispielen, etwa an den nordamerikanischen Indianern oder den mongolischen Nomaden, und findet dabei immer wieder Parallelen zu unseren modernen Lebenswelten.