Produktbeschreibung
Das Buch beginnt mit einer Sensation: Der Gründung einer Grenzkommission aus Regierungsvertretern beider deutscher Staaten im Jahre 1973. Die präzise Ermittlung, Vermessung und Markierung der innerdeutschen Grenze war erforderlich, weil diese 1393 km lange Teilstrecke des Eisernen Vorhangs nicht nur zwei Staaten trennte, sondern auch ein Volk teilte, das die brutale Abriegelung nicht wollte. Ungeachtet der offiziell federführenden Ressorts beherrschte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) die DDR-Grenzangelegenheiten, und arbeitete konspirativ an der Perfektionierung des menschenverachtenden militärtechnischen Grenzregimes. Auch die Sitzungen der Grenzkommission wurden von der Stasi überwacht, jede noch so kleine Begebenheit durch Inoffizielle Mitarbeiter (IM) in Zivil und diversen Uniformen zu den Akten genommen. Dieses Buch beteiligt sich nicht an gängigen Schlagwort-Diskussionen, sucht z.B. nicht nach einem imaginären Schießbefehl für die Grenztruppen der DDR, sondern druckt den Paragr. 27 des DDR-Grenzgesetzes ( Anwendung von Schusswaffen ) einfach ab. Es informiert den Leser anhand von zum Teil bisher unveröffentlichten Dokumenten über die innerdeutsche Grenze in der bipolaren Nachkriegswelt. Der Herausgeber, einst niedersächsisches Mitglied der Grenzkommission, legt das totale Herrschaftssystem der DDR samt seiner immanenten Schwächen bloß ein wichtiger Beitrag zur Zeitgeschichte.