Produktbeschreibung
Auch nach der Aufnahme in die EU im Zuge der Ost-Erweiterung, ja nach dem Beitritt in die Eurozone blieb die Slowakei für die deutsche Öffentlichkeit eine Terra incognita. Dabei reichen die gegenseitigen Berührungen in weite Vergangenheit zurück; kamen doch die ersten Einwanderer aus Deutschland bereits im 13. Jahrhundert in die Slowakei, das damalige Oberungarn, um die von den Tataren verwüsteten Gebiete zu besiedeln. Der Sammelband untersucht die bisher unbeachteten Zeugnisse des Zusammenlebens beider Völker im Laufe der Jahrhunderte. Die einstigen Einwanderer unterhielten weiterhin die Bindung an das Mutterland, brachen aus dem Studium vielfach auch geistige Anregungen heim, etwa jene der Reformation, andere fanden später, durch die katholischen Habsburger verfolgt, in Deutschland Zuflucht. Ein aufschlussreiches Zeugnis über die entlegene Gegend eines entlegenen Landes gaben deutsche Reisende im 18. und 19. Jahrhundert in ihren Berichten. Ein eigenartiger Niederschlag des deutsch-slowakischen Zusammen-, Miteinander-, auch des Nebeneinanderlebens findet sich in der Darstellung des Deutschen in slowakischen Sprichwörtern. Zur letzten, wenn auch unheilvollen Berührung der beiden Völker kam es am Ende des letzten Weltkrieges, im Zuge der Besetzung des Landes durch die Wehrmacht; die jahrhundertlange Anwesenheit der Deutschen in der Slowakei fand später durch die Vertreibung ein abruptes Ende. Auch aus dem Grund verdient das Buch des slowakischen Germanisten, Ergebnis einer lang anhaltenden, wenn auch vielfach unterbrochenen Beschäftigung mit dem Thema Beachtung. Es erzählt die Geschichten herausragender Persönlichkeiten und gibt mit ihnen Einblicke in die wechselvollen deutsch-slowakischen Beziehungen.