Produktbeschreibung
Als der Psychiater und Rassenbiologe Herman Lundborg 1922 zum Leiter des weltweit ersten staatlich finanzierten rassenbiologischen Instituts in Uppsala (Schweden) berufen wurde, blickten seine deutschen Kollegen, die wenige Jahre später die Vernichtungspolitik der Nazis legitimieren und gestalten sollten, noch neidisch über die Ostsee. Schweden gehörte damals zu den weltweit führenden Ländern in der Rassenbiologie, rassistisches Denken war weit verbreitet und Lundborgs Arbeiten dienten international als Vorbild und Inspiration. In der ersten Biografie über Herman Lundborg geht Maja Hagerman der Frage nach, wer der Mann war, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, „das schwedische Volk zu retten“. Welche wissenschaftlichen Rätsel wollte er lösen? Wie ging es auf seinen vielen Forschungsreisen nach Lappland zu, wo er die vermeintliche Bedrohung des schwedischen Volkes durch die Vermischung mit Finnen und Sámi untersuchte? Nicht zuletzt die Tatsache, dass ausgerechnet er heimlich ein Kind mit einer Frau des „falschen Typs“ zeugte, macht ihn selbst zu einem Rätsel. Angesichts der weltweiten Renaissance völkischen und rassistischen Denkens ist dieses mit dem Axel-Hirschfeldt-Preis der Schwedischen Akademie ausgezeichnete Buch von bestürzender Aktualität.