Produktbeschreibung
MoreGait - Ein Rehabilitationsroboter zur Gangtherapie im Heimbereich Bei Menschen mit Schädigungen des zentralen Nervensystems ist die Gehfähigkeit und damit die Mobilität im Alltag meist stark eingeschränkt. Seit der Einführung des Lokomotionstrainings auf dem Laufband Mitte der 90-er Jahre wurden die Erfolge dieser funktionsorientierten Therapie in klinischen Studien an neurologischen Patienten nachgewiesen. Durch die Verfügbarkeit von robotischen Lokomotionsmaschinen k¨onnen die Einschränkungen des manuell durch Therapeuten unterstützten Laufbandtrainings hinsichtlich Dauer einer Therapieeinheit und physiologischem Gangmuster überwunden werden. Mit dem Einsatz der an das klinische Umfeld gebundenen Großgeräte kann die immer kürzere Zeitdauer zur Erstrehabilitation gerade noch kompensiert werden. Nach dem stationären Aufenthalt ist eine Aufrechterhaltung der therapeutisch notwendigen Trainingsintensität zur Erhaltung oder dem Ausbau der antrainierten Fähigkeiten jedoch nur mit erheblichem Aufwand zu erreichen. Diese Arbeit entstand im Rahmen des seit 2006 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gef¨orderten Schlüsselexperimentprojekts MotionTherapy@Home (01EZ601, 01EZ602), das in einer Kooperation der Universität Ulm und der Orthopädischen Universitätsklinik Heidelberg den Nachweis erbringen sollte, dass mit einer auf das technische Minimum reduzierten Gerätetechnik unter Einbeziehung intensiver sensorischer Reizgebung eine funktionsorientierte Lokomotionstherapie auch im häuslichen Umfeld sicher und effektiv durchführbar ist. Die für den Therapieerfolg entscheidenden Merkmale scheinen aus der physiologischen Bewegung der Beine bei normaler Gehgeschwindigkeit und der schrittphasenbezogenen, zyklischen Belastung der Fußsohle zu bestehen. Zentraler Inhalt dieser Arbeit ist die Konzeption des neuartigen Gerätekonzepts, die regelungstechnische Handhabung der dem biologischen Muskel nachempfundenen Antriebe, die Entwicklung einer Trainingsfeedbackkomponente zur Trainingsbewertung und Motivation, der Aufbau einer neuartigen Stimulationseinheit zur Reizung der Fußsohle, die Entwicklung einer auf das wesentliche reduzierten Fernüberwachungsfunktion sowie die Komplettintegration all dieser Komponenten in ein am Patienten anwendbares Labormuster, das in einer Kleinserie fünfmal aufgebaut wurde und aktuell in einer Pilotstudie evaluiert wird. Die ersten Studienergebnisse sind trotz deutlicher Vereinfachungen und Reduktionen an der Maschinenkonstruktion mit den beschriebenen Erfolgen der klinischen Großgeräte vergleichbar.