Produktbeschreibung
Der Begriff des Quartiers bezeichnet räumlich, vielfach aber auch sozial abgegrenzte Einheiten innerhalb übergeordneter städtischer Gebiete. Besitzen bereits Stadtteile bzw. Stadtviertel in der Regel eine eigene Grundidentität und Grundqualität, lassen sich Quartiere innerhalb dieser als Untereinheiten mit spezifischen Ausprägungen, Strukturmerkmalen und einer gewissen Eigenständigkeit erkennen. Quartiere sind in ihrer Abgrenzung völlig offen und sperren sich prinzipiell gegen Versuche einer festen Definition. Ausschlaggebend für die Einordnung eines Quartiers ist immer die subjektive Sicht des Betrachters, sei es aus der Innen- oder Außenperspektive und immer abhängig von einer konkreten Fragestellung.Wohnungswirtschaftlich und stadtplanerisch betrachtet, können von einem Quartier sowohl strukturschaffende und qualifizierende Synergien als auch negative und destabilisierende Wirkungen auf Nachbarquartiere und die gesamte Stadt ausgehen. Die vorliegende Untersuchung befasst sich am Beispiel „Borsigplatz-West“ in der Dortmunder Nordstadt mit dieser zweiten Kategorie der benachteiligten Quartiere mit dem Ziel, Szenarien und Grundlagen für eine nachhaltige Quartiersentwicklung herauszuarbeiten und Transfermöglichkeiten aufzuzeigen. Dazu wurden zunächst ein objektivierbarer Kriterienkatalog für die Bewertung von Quartieren herausgearbeitet sowie potenzielle Akteure und Handlungsfelder definiert. Eine standardisierte Vorgehensweise bei der Erhebung, Analyse und Bewertung von Quartiersdaten vereinfacht die Planungs- und Entscheidungsprozesse. Außerdem sorgt sie für eine Vergleichbarkeit der Quartiere als Voraussetzung für die Ermittlung möglicher Transferpotenziale. Bei nutzungsgemischten Quartieren, zu denen auch das Untersuchungsgebiet dieser Dissertationsschrift gehört, empfiehlt sich zur Umsetzung ein Phasenmodell mit den fünf Schritten Identifizierung von Quartieren mit Entwicklungsbedarf, Analyse, Konzeption, Umsetzung sowie Monitoring und Evaluation.