Produktbeschreibung
In der traditionellen Kosmologie galt seit Aristoteles der Himmel als unveränderlich. Die Erscheinung eines neuen Sterns 1572 und der Kometen nach 1577 erschütterten diese Gewißheit. Auf Grund präziser Beobachtungen und Berechnungen gelang der Nachweis, daß die Region oberhalb des Mondes im Gegensatz zur Kosmologie des Aristoteles veränderlich ist. Das letzte Drittel des 16. Jahrhunderts erweist sich demnach astronomiegeschichtlich nicht allein von der allmählichen Rezeption des heliostatischen Weltsystems geprägt, sondern stärker noch von den Interpretationen 'neuer' Erscheinungen am Himmel. Der Band zeichnet die Geschichte der Auffassungen von der Unveränderlichkeit des Himmels seit Aristoteles nach, diskutiert einzelne traditionelle Alternativen und zeigt, in welch unterschiedlichen Kontexten die neuen Objekte des Himmels interpretiert wurden. Indem neben astronomischen und philosophischen Konzeptionen auch astrologische und theologische Vorstellungen thematisiert werden, entsteht ein Bild der Genese neuzeitlicher wissenschaftlicher Kosmologie, das deren Facettenreichtum zur Geltung bringt.