Produktbeschreibung
Die ethnologische Feldstudie untersucht den Transformationsprozess der ostdeutschen Kleinstadt Prettin (Sachsen-Anhalt) vom letzten Jahrzehnt vor dem Zusammenbruch der DDR bis in die Gegenwart. Ziel ist es, übergreifende Zusammenhänge städtischen und ländlichen Wandels zu beschreiben sowie Kontinuitäten und Brüche lokal und vergleichend zu analysieren und zu bilanzieren. Die Autorin kann das oft reproduzierte Bild, der Osten Deutschlands sei durch hohe Arbeitslosigkeit und Abwanderung in Depression und Lethargie gefallen, differenzieren. Sie zeigt, dass trotz extremer wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Veränderungen ein breites Engagement für Prettin existiert. Ehrenamtliches Handeln und das Wohl der Gemeinde stehen nicht selten über prekären finanziellen und beruflichen Verhältnissen. Die Heimat und der Mikrokosmos der Lokalgemeinde werden zum Eckpfeiler nicht nur von gemeinschaftlicher Sicherheit, sondern auch von neuer Identität und ersetzen die überkommene DDR-Sozialisation.