Produktbeschreibung
Schriftlich abgefasste Lebenserinnerungen von Bauernknechten sind selten. Drei authentische Lebensgeschichten von Bauernknechten geben in diesem Band Einblick in den beschwerlichen Alltag des Gesindedienstes, der für manche sogar bereits im Alter von acht bis neun Jahren als Hüterbub begann. Die Lebenserinnerungen behandeln Erfahrungen, die für viele der am Beginn unseres Jahrhunderts noch so zahlreichen Knechte und Mägde zutrafen: als uneheliches Kind bereits in frühen Jahren in fremde Dienste treten zu müssen, wechselnde Pflegeeltern, harte Bauern als Dienstgeber und oftmals gezwungen zu sein, jahrelang ehelos zu bleiben. Der Sozialhistoriker Norbert Ortmayr ergänzt die Autobiographien Felix Nöbauers, Leopold Sekoras und Richard Puchers durch Darstellungen der größeren sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Zusammenhänge des ländlichen Lebens dieser Zeit. Der Herausgeber möchte die bislang wenig erforschte Lebenswelt der ländlichen Unterschichten einer breiteren Leserschicht zugänglich machen.