Produktbeschreibung
„Ich male nicht nur figürlich, sondern multifigürlich, polymorph. Ich mag es, den Betrachter zum Spielen einzuladen. Ich fessele seine Aufmerksamkeit, vermittele ihm in der ersten Bildebene ein Gefühl von Schönheit oder von etwas Schrecklichem, und in einer zweiten oder sogar dritten Ebene verspürt er dann etwas ganz Anderes.“ Octavio Ocampo Mütter haben ja keine Ahnung, was alles passieren kann, wenn sie ihren Kindern während der Fahrt vorschlagen, sie sollten durchs Fenster schauen und die Wolken betrachten: „Schau, die hier sieht aus wie ein Baum, und die da drüben rennt uns hinterher wie ein Hund.“ — Damals in Celaya ahnt Doña Octaviana nicht, dass sie ihrem Sohn Octavio damit das Samenkorn der metamorphischen Kunst einpflanzt: Der Iztaccihuatl, der vor dem blauen Himmel zu sehen ist, ist eigentlich gar kein Vulkan, sondern eine schlafende Frau. Octavio sieht Sirenen in Flaschen und gitarrenhafte Möbel, er entdeckt verblüffende Figuren in den Maserungen des Marmors, in den Formen der Felsbrocken, in Hügeln, die sich in Sessel verwandeln, und im verflochtenen Geäst der Bäume.