Produktbeschreibung
Libuše Moníková wird vor allem in dem deutschen und anglo-amerikanischen Sprachraum hochgeschätzt, ihr Hauptwerk „Die Fassade“ wurde als moderner europäischer Roman (Friedrich Christian Delius) gefeiert und unter anderem in große literarische Tradition des Schelmenromans (Sibylle Cramer) eingebettet. Ihr Werk wird in literaturwissenschaftlichen Monographien (Antje Mansbrügge) und in diversen Studien behandelt. In Tschechien ist die Rezeption der Werke Moníkovás zunächst einen anderen Weg gegangen. Ganz symptomatisch nannte Tomáš Kafka seinen kurzen Nachruf „Libuše Moníková cili ztráta dosud nenalezeného/Libuše Moníková oder ein Verlust des noch nicht Gefundenen“. Ihr Werk stieß entweder auf verlegenes Schweigen oder auf rigorose Ablehnung: Viele tschechische Germanisten waren überzeugt, Moníková habe für deutsche Leser geschrieben, für das tschechische Publikum sei ihre Realienaufzählung uninteressant. Von 11. bis 15. November 2003 wurde vom Budweiser Institut für Germanistik die zweite internationale Libuše Moníková-Tagung veranstaltet, die eine umfangreiche Diskussion der Moníková-SpezialistInnen aus aller Welt hervor rief. Der vorliegende Band ist das Ergebnis dieser Tagung und eine Bestandsaufnahme, inwieweit sich fünf Jahre nach dem Tod der Autorin die Rezeption ihrer Werke geändert hat.