Produktbeschreibung
Letztes Hemd. Paul Heinrich sucht in seinem Gedichtband eine andere Annäherung Nach seiner Trilogie aus „inne halten“;„tellerrandwärts“ und „nach Tisch“ widmet sich Paul Heinrich dem ehenso geheimnisvollen wie aktuellen Kaspar Hauser, jenem Kind Europas, der solche Wörter wie „Euro-Rettungsschirm“ und "Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) sicherlich nie hervorgebracht hätte. Denn das Thema, was den Menschen zum Menschen macht, ist auch nach zweihundert Jahren nicht „vom Tisch“. "Der Spiegel" versuchte den Forschungsstand zu Kaspar Hauser als unfreiwilligem Forschungsobjekt und missbrauchte Projektionsfläche zuletzt im November 1996 mit der Titelgeschichte (Nr. 48/1996) "Der entzauberte Prinz - Kaspar Hauser" zu beleuchten, entdeckte darin aber lediglich den "schönsten Krimi aller Zeiten". Doch diese Sichtungen eines bedrückend aufregenden Lebens zeigten nicht den Menschen Kaspar Hauser. Paul Heinrich versucht sich in seinen Gedichten anzunähern - eine sehr persönliche Verbeugung vor Hauser. Heinrich reduziert einerseits nüchtern das, was man über die nahezu mythische Figur Hauser zu wissen meint. Andererseits wendet er sich direkt an Hauser und erzählt ihm, was er in ihm sieht. Der Dialog mit dem berühmtesten Findelkind der Weltgeschichte wird so sowohl persönlich als auch provokant. Seine Hommage schließt mit dem Gedicht "Letztes Hemd". Daraus einige Zeilen: ein Hemd, ein Hemd für diesen Tag dieses Jahrzehnt und noch zwei Jahre drauf ein Hemd im 21. Jahrhundert erst ein paar Jahre alt und schon sind die Kanten durch, die Knöpfe ab der Rücken bewohnt und gut gelaunt legen sich die Katastrophen ins Zeug farblich abgestimmt, durchdachte Beleuchtung inszeniert entblößt sich die ganze Bande und erntet Zustimmung