Produktbeschreibung
Gabriele ist die Tochter des verschuldeten Barons Planegg und wohnt mit ihren Eltern teils auf dem Familienschloss am Wörthersee und teils in Wien. Sensibel registriert sie, was weder der sorglose Vater noch die stets mit sich selbst beschäftigte Mutter wahrhaben wollen: dass es mit dem Wohlleben zu Ende geht, ja, dass vielleicht die ganze Adelsherrlichkeit der Kaiserzeit dem Un- tergang geweiht ist. Da erscheint ein reicher Heiratskandidat – die Rettung der Familie, hofft der Vater. Aber stimmt das? Der Schriftsteller und Verlagslektor Paul Wiegler hat zu Lebzeiten nur einen einzigen, unter anderem von Franz Werfel hochgelobten Roman veröffentlicht, „Das Haus an der Moldau“. Doch im Archiv der Akademie der Künste zu Berlin fand sich das Manuskript eines zweiten Romans, den Wiegler vor 1945 – vermutlich nach seiner Pen- sionierung in den letzten Kriegsjahren – verfasst hat. Eine posthume Veröffentlichung unterblieb in der DDR, wo der Nachlass damals lag, wohl auch aus politischen Gründen, da Wiegler sich zwar zu sozialistischen Ideen bekannt hatte, aber dennoch als „bürgerlicher Humanist“ und „Liberaler“ galt. Zu entdecken ist in dem unvollendeten Roman nun ein Epochen- gemälde der von Nationalitätenkonflikten und inneren Widersprü- chen zerrissenen K.-u.-K.-Monarchie am Vorabend des Ersten Welt- kriegs – ein Blick durchs Fernglas in „die Welt von gestern“. Ergänzt wird die Ausgabe durch eine autobiographische Skizze und durch Aufzeichnungen von einer Balkanreise Wieglers, die seine Heldin in der Romanfiktion als Hochzeitsreise unternimmt, beide gleichfalls aus dem Nachlass.
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Marke |
Wieser |
EAN |
9783990296738 |
ISBN |
978-3-99029-673-8 |