Produktbeschreibung
Seit nahezu fünf Jahrzehnten setzt sich Peter Baumgart in Forschung und Lehre mit den Problemen auseinander, vor die Brandenburg-Preußen als geschichtliches Phänomen die Historiker immer wieder stellt. Er widmet sich vorrangig jenen Phasen frühneuzeitlicher Entwicklung, in denen aus dem Territorialstaat Kurbrandenburg die preußische Monarchie des 18. Jahrhunderts als ostmitteleuropäisches Staatswesen ganz eigener Präsenz erwuchs. Eine repräsentative Auswahl von 30 in diesem Band vereinigten Abhandlungen soll den Prozeß der Formierung dieses primär als Staat zu interpretierenden geschichtlichen Gebildes dokumentieren und zugleich die Kräfte akzentuieren, die den Staatsbildungsprozeß Preußens während des Ancien régime bestimmten. In sechs konzentrischen Themenbereichen nähert sich der Autor diesem Ziel: Nach einer genaueren Periodisierung des Rahmens, innerhalb dessen sich dieses Staatswesen konstituieren konnte (I), charakterisiert er die Dynastie und ihre herausragenden Repräsentanten als Strukturbegründer des preußischen Staates und seines allmählichen Aufstiegs zur deutschen und europäischen Macht (II). Es folgen Beiträge zum Aufbau der Monarchie im 18. Jahrhundert, zur Bedeutung des Ständetums in den Kerngebieten, zur Diplomatie, zum Ausbau des zentralen Verwaltungssystems wie der Armee und zur Rolle des Adels sowie zur Charakterisierung einzelner Minister (III). Ein eigener Themenkreis gilt Untersuchungen zur Annexion und Integration Schlesiens in den Gesamtstaat (IV). Schon frühzeitig beschäftigte sich Peter Baumgart mit der Stellung der jüdischen Minorität im Staat des 'aufgeklärten Absolutismus' (V). Zu der von jeher kontroversen Preußenhistoriographie (VI) steuert er neben den Würdigungen dreier Historiker einen zugespitzt formulierten Beitrag zur heftig geführten Absolutismusdiskussion bei.