Produktbeschreibung
Die Beziehungen zwischen Geschwistern erscheinen sowohl tief als auch kompliziert. Neben den Eltern sind sie die frühsten Bezugspersonen und die erste Erfahrung mit anderen Menschen. Sie stellen auf der einen Seite Konkurrenten um die Gunst der Eltern dar, zum anderen aber auch Verbündete gegen ebendiese und Freunde fürs Leben. Daher formt das Verhältnis zu ihnen unser Bild von der Welt als auch unsere späteren Beziehungen. In seinem halb autobiographischen, halb fiktiven Roman „Geschwistertreffen. Eine niemals endende Beziehung“ geht Peter Lippermann genau diesem Phänomen auf die Spur. Der Ich-Erzähler und seine fünf Geschwister treffen sich anlässlich des Verkaufs des Elternhauses Mitte der 90er Jahre ebendort und die alten Konflikte, Eifersüchteleien, aber auch Freundschaften kommen nach zwanzig Jahren wieder hoch. Der frühe Tod beider Eltern weckt zum Teil traumatische, nie bewältigte Gefühle. Durch die hintergründigen Dialoge legt das Buch die Dynamiken in Geschwisterbeziehungen offen. Daneben gibt es aber auch einen guten Einblick in den sozialen Wandel von den 50er bis in die 70er Jahre, die Kindheit und Jugend der sechs Geschwister. Die Dominanz der katholischen Kirche im Alltag und Familienleben dieses Dorfes im Münsterland wird vom Autor kritisch beleuchtet. Somit ist dieser Roman aus historischer, aber auch aus psychologischer Sicht gleichermaßen interessant.