Produktbeschreibung
Die „Volksschule' gibt es im Gesetz erst seit 2008. Faktisch besteht sie seit 1880, als das demokratisch gewordene Basel - fünfzig Jahre nach Zürich - das erste umfassende Schulsystem schuf. Einer der Gründungsväter, der Aufsteiger Wilhelm Klein, hatte seinen Einsatz gegen die alte Standesschule und für gleiche Chancen mit der Abwahl als Regierungsrat zu bezahlen. Die Anfänge der Volksschule reichen weit über 200 Jahre zurück in die Zeit der gnädigen Herren. Damals bestanden in Basel sechs Klassen, von denen nur zwei für Mädchen waren. Die Schulmeister mühten sich, unter der Aufsicht der Pfarrherren, bis zu hundert Kindern neben ein wenig Lesen Gottesfurcht und Gehorsam beizubringen. Das reich bebilderte Buch eröffnet neue Einblicke in den Schulalltag. Es lässt das Spannungsfeld zwischen Reform und Praxis erkennen, beleuchtet etwa den Kampf gegen Seuchen sowie den Umgang mit den neu auftauchenden Fremdsprachigen und schildert die Entwicklung der Pädagogik und der Unterrichtsbedingungen. Dabei wird deutlich, wie eng die Schulgeschichte mit dem Wandel in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik verflochten ist.