Produktbeschreibung
Reporter: Frau Dr. Antonia Cervinski-Querenburg, diesmal wollen wir über die Geschichte des Ruhrgebiets sprechen. Wie fing das denn alles so an, damals im Ruhrgebiet? Antonia: Ja, anfangen tat dat mit dat Waldsterben. Reporter: Wie bitte? Das müssen Sie mir aber näher erklären. Antonia: Mach ich. Also, wie den Wald anne Ruhr so am sterben waa … Reporter: Ja, gab‘s das Waldsterben denn damals schon? Antonia: Und ob. Lagen überall so tote Bäume aufe Erde rum. Und dann hat nich lange gedauert bis se unter de Erde waan. Reporter: Ach? Wer hat die denn begraben? Antonia: Dat nächste Waldsterben. Dat hat sich auf die draufgelegt und da waan die andern auf eima unten. Reporter: Das leuchtet ein. Antonia: Dann wurd dat die da unten immer enger, weil immer mehr olle Bäume da oben drauf kaam und die da unten echt zusammgefercht wurden. Reporter: Und dann? Antonia: Dann ham die da unten sich schwatt geärgert. Reporter: Schwarz geärgert? Antonia: Jau äy, weil die da oben die da unten so plattgedrückt ham. Reporter: Da würde ich mich auch ärgern. Antonia: Ehmt. Und wie die da unten dann alle platt und schwatt waan, da ham se gesacht: Getz sind wir Kohle. Auch gut. Reporter: Sehr gut sogar. Was wäre das Ruhrgebiet ohne Kohle. Antonia: Unvorstellbar. Außer heute. Reporter: Wieso das denn? Antonia: Is doch klaa. Weil die ganze Kohle nach und nach im Münsterland gegang is; aber unter de Erde, damit die da oben dat nich merken und immer noch meinen, sie wärn dat Münsterland und wir dat Kohlerevier. Reporter: Natürlich. Antonia:Und wir anne Ruhr ham inne Zwischenzeit an unsere Struktur rumgefummelt. So ne Aat Schönheitsopperation. Die olle Kohle wech und wat Elleganteret drangenäht. Wie wennze dich den Bauch abmachen läss und dich dafür ne neue Nase für im Gesicht hols. Und getz sind wir so schön, dat se uns sogaa inne Kultur aufgenomm haben. Reporter: Eine tolle Geschichte. Antonia: Aber einen langen Weech. Reporter: Frau Dr. Antonia, ich freu mich schon darauf, mit Ihnen diesen langen Weg zu gehen.