Produktbeschreibung
'Pathos' gilt seit den Anfängen der europäischen Literatur als besondere Qualität der dichterischen Sprache. Leiden und Leidenschaft, göttliche Begeisterung, große Gefühle und starke Affekte auszudrücken und vor allem auszulösen - das wird in einigen Epochen sogar zum definierenden Merkmal der poetischen Rede. Dennoch hat es bisher keine grundlegende Untersuchung des Pathos oder des Pathetischen in der Dichtung gegeben. Die vorliegende Arbeit liefert eine Geschichte des Begriffs 'Pathos' und eine Typologie der literarischen Formen des Pathetischen von den griechischen Anfängen bis in die Moderne. Homer, Sappho und Vergil, Plato und Aristoteles, die klassische Rhetorik und ihre Adaption bis ins 18. Jahrhundert bieten den Hintergrund, vor dem sich das Pathos so unterschiedlicher Autoren wie Schiller, Büchner, Kleist, Nietzsche, Karl Kraus und Handke erschließen lässt. Das 'Pathos' erweist sich dabei als Schlüsselbegriff: es bezeichnet die Art und Weise, in der die rationalistisch geprägte europäische Tradition das Nicht-Rationale in der Sprache einzuhegen und in Dienst zu nehmen versucht.