Produktbeschreibung
Im Winter 1945 verläßt Anna mit ihrer Mutter, ihren Geschwistern und Verwandten die Stadt ihrer Kindheit vor den heranrückenden Russen. Im Augenblick des Abschieds zerbricht für alle eine Welt, die so sicher schien. Die Flucht geht von Stolp in Pommern auf ein Gut nach Mecklenburg. Dort richten sie ihr Leben wieder ein, als sei alles ganz normal. Aus der Erinnerung aber entstehen Bilder, die vom Leben vor dem Krieg, vom wirklichen Zuhause erzählen. In den Geschichen von Annas Mutter wird diese Zeit für die Kinder lebendiger als die unfaßbare Gegenwart. So bewahren sie im Kriegsalltag ein Stück Vergangenheit, das Geborgenheit bietet. Annas kindliche Welt wird geprägt von Menschen, die in Erzählungen wachgehalten werden, und Menschen ihrer unmittelbaren Umgebung. Tante Hedechen, die schöne Rosel, die opernbegeisterten Großeltern, sie sind ebenso nah wie Mutter Block aus Zolkendorf, der seltsame russische Doktor und die Apothekersfrau aus Stavenhagen. Als russische Soldaten das Dorf besetzen, erfahren die Kinder ihr Leben als Abenteuer, das es zu meistern gilt. Für die damals fünfzehnjährige Anna wird selbstverständlich, die anderen Kinder zu schützen und sich selbst nicht aufzugeben als beide Mütter an Typhus erkranken und sie getrennt werden. In all der Ungewißheit, wie das Leben wohl weitergehen würde, bleibt immer die Zuversicht. Eines Tages wird alles wieder gut.