Produktbeschreibung
Deutsche Diakonissen kamen erstmals Anfang der 1950er Jahre nach Japan, als ein großer Teil der dortigen Bevölkerung noch unter den sozialen Folgen des Zweiten Weltkrieges litt. Vor allem in den Ballungsräumen war die Versorgungslage schwierig, und aufgrund schlechter hygienischer Verhältnisse verbreiteten sich Krankheiten, beispielsweise die Tuberkulose. Vor diesem Hintergrund hatte das Christentum in den ersten Nachkriegsjahren regen Zulauf erfahren. Um 1950 begann sich die Zahl der Taufen jedoch wieder rückläufig zu entwickeln. Diesem Trend wollten deutsche und japanische protestantische Institutionen entgegenwirken, indem sie deutsche Diakonissen nach Japan entsandten. Damit war die Erwartung verbunden, dass diese Frauen durch ihren Dienst an hilfsbedürftigen Menschen die evangelische Kirche in Japan, die sich bis dahin vorwiegend auf geistliches Handeln konzentrierte, stärken könnten. Mit der Frauendiakonie sollte also soziales und fürsorgerisches Handeln als zentrale Komponente protestantischen Glaubens auch in Japan Verbreitung finden. Dieser Text befasst sich mit den Bestrebungen zur Etablierung einer protestantischen weiblichen Diakonie in Japan und zeichnet deren Entwicklung bis in die Gegenwart nach. Er skizziert biografische, gesellschaftliche sowie kirchen- und missionsgeschichtliche Rahmenbedingungen der Entstehung von Mutterhäusern deutschen Ursprungs.