Produktbeschreibung
„Das Wäldchen 125. Eine Chronik aus den Grabenkämpfen 1918“ gilt bis heute als eine autobiographische Schrift Ernst Jüngers, in der er die Geschehnisse rund um die Stellungen am Wäldchen 125 ausschnitthaft und exemplarisch dargestellt hat. Eine schon „In Stahlgewittern“ – Jüngers weltberühmtem Buch über seine Erlebnisse im Ersten Weltkrieg – beschriebene Episode wurde hier ausgearbeitet zu einer eigenständigen Chronik aus dem festgefahrenen Stellungskrieg der Westfront im letzten Kriegsjahr. Doch ein genauer Blick verrät: „Das Wäldchen 125“ ist deutlich mehr als eine beschreibende Chronik. Ausgehend von den beinahe täglich festgehaltenen Tagebuchaufzeichnungen Jüngers zeichnet der Historiker Rüdiger Schönrade zunächst ein authentisches und möglichst unverfälschtes Bild der Erfahrungen eines jungen Offiziers im Stellungskrieg an der Somme am Ende des Ersten Weltkrieges. Vor diesem militärisch so präzise wie heute noch möglich skizzierten Hintergrund werden in der vorliegenden Studie die späteren literarischen Ausarbeitungen Ernst Jüngers untersucht: da sind zunächst die verschiedenen Fassungen dieser Episode in „In Stahlgewittern“, aber auch die unterschiedlichen Versionen der einzelnen Ausgaben von „Das Wäldchen 125“. Durch den Abgleich der literarischen Bearbeitungen Jüngers mit den originalen Tagebuchaufzeichnungen, aber insbesondere auch mit Jüngers Lageskizzen und militärischen Handkarten, gelingt es dem Autor, präzise nachzuweisen, wie Jünger lediglich einzelne Bausteine aus den Tagebuchaufzeichnungen nutzte, um ein eigenständiges literarisches Werk zu schaffen, das eine nationalistisch aufgeladene Verarbeitung des Kriegserlebnisses einer ganzen Generation darstellt.