Produktbeschreibung
Die eine Zeitspanne von über vierzig Jahren durchlaufenden Arbeiten Rudolf Wiethölters eröffnen einen besonderen Blick auf das Recht. Vor dem Hintergrund historisch-politischer Analysen der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Rechts der Moderne wird die Rechtstheorie und Rechtspraxis des 20. Jahrhunderts zum Brennglas, unter dem Gesellschaftstheorie und politische Ökonomie, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie sich zu einer Gesellschaftstheorie des Rechts verbinden. Dieses „Gesellschafts-Recht“ Wiethölters schreckt nicht zurück vor der Detailuntersuchung von Judikatur im Arbeits-, Kartell- und Gesellschaftsrecht, im Delikts-, Vertrags- und Wettbewerbsrecht. In diesen Durchläufen wird die Brennschärfe immer höher, Zusammenhänge zwischen Gesellschaftsstruktur und Semantik klarer, Leerformeln werden entlarvt und Orte für gesellschaftliche Emanzipation sichtbar gemacht. Die hier versammelten Aufsätze, Essays, Reden und Anmerkungen nehmen sich neben der Theorie auch der Juristenausbildung und Universitätsreform an und bringen damit den Hörsaal mit der Außenwelt, die Studentenschaft mit der Profession, schließlich mit der Gesellschaft, in den Dialog. Wiethölters Arbeiten gehören zum Besten, das an Rechts- und Gesellschaftstheorie in Deutschland in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Der vorliegende Band führt die weit verstreuten Texte zum ersten Mal in einer Edition zusammen und lädt damit zur Wieder- und Neuentdeckung dieses einzigartigen Juristen ein.