Produktbeschreibung
Das literarische Schaffen Otfried Preußlers (1923–2013; bis 1941 Otfried Syrowatka) ist als eine interkulturell zu würdigende Leistung zu verstehen, als ein Werk, das in sich mehrere nationale und ethnische Einflüsse vereinigt. Preußler schöpfte reichlich aus den vorhandenen Quellen, deren Entstehung einer Jahrhunderte andauernden Arbeit germanischer, slawischer und romanischer Völker zu verdanken ist, einer Arbeit, deren Ergebnisse sich in der Oralität der jeweiligen Menschengruppe niederschlagen, später auch in der Schriftkultur. Mit seinen Büchern will Preußler nicht nur erziehen, sondern auch das nötigste Wissen über die Welt vermitteln; dass es sich dabei eher um eine längst überholte Welt, eine wohl für immer versunkene Welt seiner eigenen Kindheit handelt, hindert ihn kaum daran, sie der Generation seiner Urenkel anzubieten. Kinder auf allen Kontinenten identifizieren sich etwa mit der Kleinen Hexe, dem ebenfalls Kleinen Gespenst und auch dem Kleinen Wassermann, nicht zuletzt deswegen, weil Preußler diese klassischen dämonischen Wesen mit menschlichen und vor allem mit kindlichen Eigenschaften ausgestattet hat und sie seinen kleinen Lesern als menschen- und kinderfreundliche Gestalten präsentiert. Der Entstehung dieses Buches, das sich nicht zuletzt als eine Hilfeleistung für kreative Lehrer versteht, gingen jahrelange Recherchen, ein zeitaufwendiges Umherblättern in alten und neueren Sammlungen von Märchen, Sagen, Legenden aus mehreren ostmitteleuropäischen Ländern voraus. Es war ein in vieler Hinsicht fantastisches Abenteuer, das eine neue Dimension erschließen lässt, und zwar eine Dimension, die allen Nationen des alten Kontinents gemeinsam ist: die des Volkstümlichen, das heißt des Naiv- Einfachen in der Auslegung von physikalischen und geistigen Phänomenen, zugleich aber die des Wahren, des Menschlichen.