Produktbeschreibung
Jeder Mensch empfindet Angst, der eine mehr, der andere weniger. Bei Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind Angstgefühle oft vorherrschend, sie scheinen das Gefühl der Angst als Grundgefühl in ihr Selbstkonzept und ihre Sicht der Welt integriert zu haben. Dieses Buch widmet sich ganz dem Affekt der Angst bei Borderline-Persönlichkeiten: Angst als Antrieb für die Entstehung weiterer wesentlicher Symptome, Angst als Auslöser für die Ausbildung der bekannten Abwehrmechanismen und damit Angst auch als essentieller Einflussfaktor auf die Beziehungs- und Arbeitsgestaltung im professionellen Setting. Dem Affekt der Angst wird eine zentrale Rolle für das Verständnis der Erkrankung zugeschrieben, eine Möglichkeit, sich dem inneren Chaos der Borderline-Persönlichkeit zu nähern und praktische Interventionsmöglichkeiten auszuarbeiten. Hintergrund für die Entstehung dieses Buches ist die Arbeit der Autorin in einer sozialtherapeutischen Wohngruppe für Frauen mit Persönlichkeitsstörungen, in der vornehmlich Frauen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung betreut werden. Die Symptomatik der Klientel stellt sich insbesondere zu Beginn einer Maßnahme besonders 'schillernd' dar, und weist vor dem Hintergrund von zumeist pathogenen Beziehungserfahrungen in der Vergangenheit auf den Einfluss einer existenziellen Angst hin: Hier die Angst, erneut fallen gelassen zu werden. Jede Art von Symptomverschiebungen ist an dieser Stelle möglich, was für beide Seiten bedeutet, sich unter erschwerten Bedingungen mit dem Beziehungsaufbau auseinander zu setzen. Aber auch im weiteren Verlauf werden borderline-typische Ängste, wie etwa die panische Angst vor dem Verlassenwerden, dem Alleinsein oder der Veränderung den Umgang mit der Klientel maßgeblich beeinflussen. Die Angstsymptoma tik wird relevantes Thema im Betreuungsalltag bleiben, wird die Beziehungsgestaltung und die pädagogische Zielplanung beeinflussen und den Einsatz angstmindernder Methoden und Strukturen einfordern.