Produktbeschreibung
Die Gründung des heutigen Bezirkskrankenhauses Günzburg 1915 griff zwei »moderne Gedanken« auf: eine für die Region konzipierte (Versorgungs-) Kapazität und eine Bauweise, die die Patienten und ihre sozialen Bedürfnisse ins Zentrum stellt. Zur wechselvollen Geschichte des Hauses gehören moderne Forschung und reformpsychiatrische Ansätze ebenso wie die Einbindung in die menschenverachtende Gesundheitspolitik des Nationalsozialismus: rund 350 Patienten wurden zwangssterilisiert, 394 in Tötungsanstalten verlegt. Trotz kurzer Schließung 1944 war die Wiedereröffnung 1945 neben umfangreichen Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen auch von personeller Kontinuität geprägt. Seit 1964 »Nervenklinik«, gewannen in den »sozialpsychiatrischen« 1970er Jahren ambulante Hilfen zunehmend Bedeutung. Die Kooperation sowohl zwischen Landkreis Günzburg und Bezirk Schwaben wie auch länderübergreifend mit der Universität Ulm stehen für das »Günzburger Modell«. Heute konzentriert sich das Bezirkskrankenhaus Günzburg als einziges Krankenhaus in Deutschland ausschließlich und voll umfänglich auf die Versorgung von Patienten mit Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems. Die Günzburger Abteilungen des Universitätsklinikums Ulm ermöglichen zudem ein starkes Engagement in Forschung und Lehre der Psychiatrie und Psychotherapie, Forensischen Psychiatrie und Psychotherapie, Neurochirurgie, Neuroradiologie und Neuropathologie. Die Beiträge des Bandes umfassen neben historischen und aktuellen Darstellungen auch persönliche Erinnerungen von Menschen, die langjährig mit der Klinik verbunden waren und sind.