Produktbeschreibung
Kunstkennerschaft ist eine stille Angelegenheit, auch wenn große Namen und viel Geld im Spiel sind. So ist Max J. Friedländer, einer der großen Kunstkenner seiner Zeit, heute kaum mehr bekannt, obwohl viele seiner Zuschreibungen und Texte noch immer Gültigkeit haben. Mit der Verbindung von jüdischer Hellgeistigkeit und preußischer Gründlichkeit sorgte er als Museumsdirektor jahrzehntelang für das Berliner Kupferstichkabinett und die Gemäldegalerie und trug neben Wilhelm von Bode maßgeblich zu ihrem Aufstieg bei. Trotz seiner Verdienste wurde er von den Nazis aus dem Museum und 1939 ins niederländische Exil getrieben. In dieser Zeit schrieb er einen Klassiker der Kunstliteratur: Von Kunst und Kennerschaft, ein Buch, das 1942 von britischen Fachleuten als Gegenmittel zum „Hitlerismus“ empfohlen wurde. Friedländer entging der Deportation, Deutschland hat er nie wieder betreten. In lebendigen, historisch fundierten und literarisch brillanten Skizzen beschreibt Simon Elson sein Leben: zwischen Museum und Markt, pflichteifrigem Beamtentum und freisinniger Kunstschriftstellerei, Erfolg und Emigration.