Produktbeschreibung
Włodzimierz Maciąg über Stanisław Dygat in „Die polnische Gegenwartliteratur 1939-1976“ Geboren am 5. Dezember 1914 in Warschau, Sohn eines Archi-tekten, studierte von 1935 bis 1939 Architektur und Philosophie in Warschau, debütierte als Erzähler 1938. Nach dem September 1939 wurde er - als französischer Staatsbürger - im Ausländerlager Konstanz interniert, kam nach dem Kriege nach Krakau, Lodz und Breslau, wo er Vorsitzender des dortigen Schriftstellerverbandes war: wurde zweimal für seine Bücher ausgezeichnet, lebt seit 1952 in Warschau. Seine Prosa behandelt Alltagsmenschen und -begebenheiten: was ihr Glanzlichter verleiht, ist der persönliche Stil des Autors, sein melancholisch-liebenswürdiger Humor, mit dem er die Dinge auf ihr enttäuschendes, aber wahres Maß zurückführt. „Dygat betreibt die Kunst des Anscheins, weil er dies für den Sinn der Literatur hält und für ihre Pflicht gegenüber der Welt, die eben so ist, wie sie ist.“ (A. Kijowski). Die indirekte Moral seiner Feuilletons, Grotesken, Kurzgeschichten und Romane ist die Toleranz, seine Stärke die kleine Form, das psychologische Detail, der läuternde Spott: ohne philosophische Spekulation. „Der Quell seines Witzes ist die ewige Tragödie des sogenannten anständigen Menschen“.