Produktbeschreibung
Der Berliner Jugendliche Josef Sprung ist vor den Nazis durch halb Europa geflohen. Er hat mit falschen Papieren in Brüssel, Montpellier und Bordeaux gelebt und sogar unerkannt als Dolmetscher für seine Verfolger gearbeitet. Er hat Invasionen und Eisenbahnkatastrophen überstanden und noch kein einziges Mädchen geküsst, als er im November 1943 den Schweizer Grenzbehörden in die Hände fällt. 16-jährig wird Josef Sprung an die Gestapo ausgeliefert und als Jude denunziert. Über das Sammellager Drancy bei Paris kommt er nach Auschwitz. Ein halbes Jahrhundert später kehrt Josef Sprung in die Schweiz zurück. Er heißt jetzt Joseph Spring, wohnt in Melbourne, Australien, und verlangt Gerechtigkeit. Er klagt die Regierung der Schweiz wegen Beihilfe zum Völkermord an. Diese lehnt jede Verantwortung ab. Das Schweizerische Bundesgericht entscheidet zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einem aufsehenerregenden Prozess: Die Auslieferung eines jüdischen Jugendlichen an die Nazis kann gerichtlich nicht verurteilt werden. Der 75-jährige Joseph Spring hat dem Autor Stefan Keller in wochenlangen Interviews sein Leben erzählt. Die Geschichte eines Überlebenden, der ein ganzes Land verklagte, den Prozess verlor und dennoch das letzte Wort behält.