Produktbeschreibung
Mit der Eroberung des Perserreiches durch Alexander III. von Makedonien begann nicht nur die Epoche des Hellenismus; es bildete sich zugleich ein neuer Typus monarchischer Herrschaft heraus, unter den auch die griechische Poliswelt geriet. Eine göttliche Verehrung der Herrscher setzte ein, die religiöse Rituale aus dem Orient mit herkömmlichen griechischen Kulten zu vermischen schien. So jedenfalls sah es die ältere Forschung, die mit der ‚fremden‘ Herrschaftsform eine ‚fremde‘ Religiosität verband. Tatsächlich veränderten sich im Zusammenhang mit dem Herrscherkult sowohl im europäischen ‚Westen‘ wie im asiatischen ‚Osten‘ die Formen religiöser Performanz und herrscherlicher Selbstdarstellung. In jedem der neu geformten Diadochenreiche verlief diese Entwicklung aufgrund unterschiedlicher religiöser Traditionen in spezifischer Weise. Daraus folgten unterschiedliche Ausprägungen religiöser Dynamiken zwischen Europa und Asien – Verdichtungen, aber auch Erweiterungen von Traditionsgeflechten. Diesem Phänomen widmete sich 2009 eine Bochumer Tagung, deren Beiträge hier publiziert werden.