Produktbeschreibung
Auch wenn die kunsthistorischen Tatsachen der Renaissance inzwischen gründlich erforscht sind, bleibt immer noch rätselhaft, welche Kräfte den Bewusstseinsumbruch zu Beginn des 15. Jahrhunderts so rasch bewirken. Thomas Krämer spürt den Phänomenen jenes Wandels vom mittelalterlich-bildhaften Anschauen und Empfinden zu einem realistisch-rationalen Empfinden nach. Dabei entsteht ein reiches und exemplarisches Bild des Zusammenwirkens von vier Künstlern: dem Architekten Brunelleschi, den Bildhauern Ghiberti und Donatello und dem Maler Masaccio – ihr Werk ist enger miteinander verbunden als nur durch zufällige Zeitgenossenschaft. Im Zentrum des Buches steht die konstruktive Analyse von Brunelleschis Domkuppel. Er bewältigte als Zunftfremder und Autodidakt technisch und statisch, was die Bauhüttenweisheit des Mittelalters nicht vollenden konnte: eine Großkuppel mit einer Spannweite von 44 m und von 20.000 t Gewicht ohne Außenstützen und ohne Lehrgerüst in einer Höhe zwischen 60 und 90 m freitragend einzuwölben. Die Kuppel wird in dieser Schilderung zum perspektivischen Zentralpunkt jener außerordentlichen künstlerischen Leistungen, die das Florenz des 14. Jahrhunderts zur ersten Stadt Italiens machten.