Produktbeschreibung
Zur Erschließung unerforschter Themenbereiche wird in den Literatur- und Kulturwissenschaften das Neue zunächst einmal geordnet und kategorisiert. Bereits die grundlegenden Felder der Literaturwissenschaft zeugen beispielsweise von einer solchen Strukturierung: Die Geschichte der Literatur liegt in Epochen sortiert vor, einzelne Gattungen und Textformen werden voneinander unterschieden, Mediengrenzen werden geschaffen und immer wieder gibt es, vor allem auch in inter- bzw. transdisziplinären Arbeiten, Diskussionen über die Nähe oder Distanz unterschiedlicher Begrifflichkeiten. Deshalb stellt sich mehr als nur die Frage, welche Ordnungskonventionen und Kategorisierungsmethoden in der Literaturwissenschaft und anderen Fachbereichen Anwendung finden, denn es ist nicht gänzlich unumstritten, ob es überhaupt solcher Vorgehensweisen bedarf. Stattdessen steht immer wieder auch der Vorwurf im Raum, dass dieses Vorgehen allzu einschränkend sei. Aber welche anderen Möglichkeiten gibt es, sich Literatur oder auch Medien wie Theater, Film, Hörspiel und Computerspielen anzunähern? Wo und warum scheitern literatur- und kulturwissenschaftliche Ordnungsversuche? Und wie soll mit dem verbleibenden, vielleicht auch nur vermeintlichen 'Chaos', das eben auch Ausdruck der Vielseitigkeit fiktionaler Kunstformen ist, umgegangen werden? Der vorliegende Sammelband diskutiert nicht nur meta-literatur- bzw. kulturwissenschaftliche Ansätze, sondern er berücksichtigt auch Überlegungen, die sich auf inhaltlich-thematischer oder formaler Ebene mit (Un-)Ordnungen bzw. Ordnungsversuchen in der Literaturwissenschaft und in anderen Wissenschaften befassen.