Produktbeschreibung
Es ist kaum bekannt, dass es im Aargau kurz nach der Gründung des Bundesstaates zu einer Hungersnot kam. 1854/55 erwähnen die Behörden sogar mehrere Hungertote. Schauplatz ist das karge und abgelegene Ruedertal. In amtlichen Berichten ist von Vätern die Rede, die Kartoffeln stahlen, damit ihre Familien nicht verhungerten, und von Müttern, die ihre Kinder auf Betteltouren statt in die Schule schickten. Schuld am Elend waren die sich seit 1845 wiederholenden Missernten, die niedrigen Löhne, die einseitig auf die Heimweberei und den Landbau ausgerichtete Wirtschaft sowie die mangelhafte Gemeindeverwaltung. Die Autorin schildert die prekären Lebensumstände der Talbewohnerinnen und Talbewohner, erzählt von der Auswanderung nach Nordamerika und Süddeutschland und von der den beiden Gemeinden vom Kanton verordneten Zwangsverwaltung. Das Buch stellt die Not der Leute quellennah und anhand konkreter Fälle dar. Es lässt sowohl die von der Armut Betroffenen als auch die für die Fürsorge Verantwortlichen zu Wort kommen und ordnet die Entwicklung im Tal in den historischen Kontext ein