Produktbeschreibung
Vor dem Hintergrund sich neu herausbildender Nationalstaaten stellt die Frühe Neuzeit eine Schwellenzeit dar, in der verschiedene Ausprägungen von politischer Souveränität zum Ausdruck kommen. Vorliegende Analyse widmet sich der zunehmenden Ausdifferenzierung von Souveränität in Frankreich. Drei Werke prägen entscheidend den Themenkomplex um Souveränität und Macht: Jean Bodins Six Livres de la République, Etienne de La Boéties Discours de la servitude volontaire und Michel de Montaignes Essais. Einem rein politischen Verständnis von Souveränität, wie es Bodin vertritt, stellt La Boétie die Souveränität des Individuums gegenüber. Montaigne dehnt das Konzept aus und überträgt es auf den Diplomaten, Gott und das eigene Ich. Zudem ergänzt er La Boéties Überzeugung um die schriftstellerische Komponente: der inhaltlichen Auseinandersetzung mit Souveränität ist zugleich die Suche und Schaffung einer Selbstsouveränität übergeordnet, die Montaigne mittels des ethopoetischen Schreibens zu erlangen sucht. Ebenso wie das von Michel Foucault skizzierte selbstsorgende Subjekt der griechischen und römischen Antike, versucht auch Montaigne, Selbsterkenntnis durch das eigene Schreiben zu erlangen. Doch Montaigne geht mit und in seinen Essais über die Idee der Schrift als bloßem Mittel zur Selbsterkenntnis hinaus