Produktbeschreibung
Der vorliegenden Untersuchung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die Idee der Verallgemeinerung ein zentraler Bestandteil eines jeden an den Prinzipien der Vernunft orientierten Moralsystems ist. In theoretischer Hinsicht bildet ein morallogisches Verallgemeinerungspostulat unsere fundamentale Vorstellung von der Unparteilichkeit moralischer Vorschriften und der normativen Gesetzgebung beziehungsweise der Gleichheit aller Menschen bezüglich ihrer Rechte und Pflichten ab. Diese Vorstellung besagt im Kern, dass es ungerecht wäre, zwei Individuen moralisch unterschiedlich zu behandeln. Der hierin implizit enthaltene ethische Verallgemeinerungsgedanke wird anhand einer Diskussion der Ethiken I. Kants, M. G. Singers und R. M. Hares analysiert, indem seine je unterschiedliche Ausgestaltung durch die drei prominenten Autoren systematisch herausgearbeitet wird. Darüber hinaus wird die weitergehende Problemfrage nach der allgemeinen Struktur und den Bedingungen der Möglichkeit verallgemeinerungsethischen Argumentierens untersucht. Die Offenlegung der allgemeinen Struktur moralischer Argumentation mittels Verallgemeinerung führt den Autor auf die Spur, wie eine Synthese der gemeinhin als unvereinbar geltenden ethischen Positionen Kants und des Utilitarismus im Rahmen einer Verallgemeinerungsethik zu denken sei, wobei klar wird, dass ein solcher Brückenschlag nicht „verlustfrei“ möglich ist.