Vinzenz Jobst - Anton Uran

Vinzenz Jobst - Anton Uran

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Der Techelsberger Holzarbeiter Anton Uran wurde wegen seiner Weigerung, für den NS-Staat Waffendienst zu leisten, im Jahre 1942 zum Tode verurteilt und in Berlin-Brandenburg hingerichtet. Uran war Zeuge Jehovas und widersetzte sich standhaft aus Glaubensgründen dem NS-Staat. Das der Verurteilung zugrunde liegende Urteil des Reichskriegsgerichtes wurde in Österreich nie von...

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Produktbeschreibung

Der Techelsberger Holzarbeiter Anton Uran wurde wegen seiner Weigerung, für den NS-Staat Waffendienst zu leisten, im Jahre 1942 zum Tode verurteilt und in Berlin-Brandenburg hingerichtet. Uran war Zeuge Jehovas und widersetzte sich standhaft aus Glaubensgründen dem NS-Staat. Das der Verurteilung zugrunde liegende Urteil des Reichskriegsgerichtes wurde in Österreich nie von Amts wegen aufgehoben und hat die Familie des während vieler Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg im gesellschaftlichen Ansehen schwer gedemütigt. Damit befand sie sich in einer Reihe mit Hunderten weiterer österreichischer Familien, die noch Jahrzehnte unter den gesellschaftlichen Folgen des Zweiten Weltkrieges zu leiden hatten. Im Nachkriegsösterreich wurden Deserteure, Kriegdienstverweigerer und andere Verfolgte der NS-Justiz lange als Verräter und Feiglinge beschimpft und ausge-grenzt. Bis gegen Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts blieben diese Opfer in einem gesellschaftlichen Randbereich; das Problem wurde tabuisiert, die Tat nicht selten geschmäht. Die Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen erhielt durch den Fall Franz Jägerstätter und unmittelbar darauf durch den Fall Anton Uran (beide 1997) eine neue Erinnerungsqualität. Sowohl das Landgericht Berlin als auch das Landesgericht Wien trafen wichtige Rehabilitierungsentscheidungen. Diese müssen einerseits wegen der schweren, über Generationen währenden mentalen Folgen und andererseits auch wegen direkt feststellbarer Nachteile in der Opferfürsorge und in der Anerkennung der Versicherungsverläufe als Versuch zur Wiederherstellung „der Würde des Rechtsstaates“ im Umgang mit immer noch offenen Kriegsfolgen gesehen werden. Mittlerweile sind in Österreich durch das Aufhebungsgesetz 2009 alle Opfer gerichtlicher NS-Unrechtsentscheidungen rehabilitiert worden. Das betrifft auch jene, die Akte des Widerstandes oder andere gegen das NS-Unrechtsregime gerichtete Akte gesetzt und dadurch etwa als Widerstandskämpfer oder als Deserteure durch die bewusste Nichtteilnahme zu dessen Schwächung und Beendigung sowie zur Befreiung Österreichs beigetragen haben.
Marke KITAB
EAN 9783902585622
ISBN 978-3-902585-62-2

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