Produktbeschreibung
Die Verknüpfung von bedeutenden Filmadaptionen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur mit Mentalitätswandel-Überlegungen zur Entwicklung des 'Jungen deutschen Films' seit 1989 und von innovativen Impulsen der postmodernen Literatur im Blick auf die Neuen Medien steht im Fokus der hier vorliegenden Aufsätze. Neben herausragenden Filmen der Regisseure Wolfgang Becker, Florian Henckel von Donnersmarck, Leander Haußmann, Stefan Ruzowitzky und Tom Tykwer stehen Medienthemen und Transformationen der Autor*innen Daniel Kehlmann, Katharina Hacker, Judith Hermann, Helmut Krausser, Ulrich Peltzer und Patrick Roth. Ein Vergleich mit großen Filmen von Bernhard Wicki und Volker Schlöndorff hilft beim perspektivierenden Rückblick auf die deutsche Filmentwicklung seit 1960 und ihre Umbrüche. Die medienästhetischen Überlegungen in diesem Band versuchen, einen Wandel in der Gegenwartsliteratur herauszuarbeiten: Die Neuen Medien schaffen in der Kommunikation eine immer 'breitere Gegenwart' (H. U. Gumbrecht). In der rasch zunehmenden Partizipation daran bei den Jüngeren und in der unterschiedlichen Wahrnehmung mehrerer Generationen gelangen die erzählten Figuren am ehesten im Familienroman zu einer narrativen Kontur. Der Nachhall des 11. September 2001 wird in der Ablösung von Themen des Pop-Romans durch einen neuen Ernst im Gegenwartsroman und seinen Verfilmungen spürbar. Donnersmarcks jüngster Film Werk ohne Autor (2018) profitiert davon ebenso wie Patrick Roths erzählte Filmkontexte in einem veränderten Hollywood. INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG .......................................................................................... 1 2. DER JUNGE DEUTSCHE FILM SEIT 1998. INNOVATIVE IMPULSE DER POSTMODERNE UND DEREN GENREMISCHUNG ................................. 3 2.1. Florian Henckel von Donnersmarcks DAS LEBEN DER ANDEREN (2006). Genre-Vielfalt und Kernthemen der Literatur .................................... 8 2.2. Thomas Brussigs SONNENALLEE (1999) - vom Drehbuch zur Erzählprosa ................................................................................... 14 3. FILM UND NEUE MEDIEN IN DER DEUTSCHEN GEGENWARTSLITERATUR ..... 19 3.1. Intermedialität: Medienästhetisches, Rezeption, Generationswechsel ............................................................................ 19 3.2. Soundtrack und Neue Medien in Judith Hermanns Erzählungen ........ 23 3.3. Tanja Dückers' neorealistischer Familienroman DER LÄNGSTE TAG DES JAHRES ................................................................ 27 3.4. Helmut Kraussers DER GROßE BAGAROZY (1997) im Licht seiner Tagebücher ................................................................ 30 3.5. Mephisto als Callas-Fan: Erhellung und Ergänzung durch Bernd Eichingers Filmadaption (1999) ..................................... 33 3.6. Sven Regeners HERR LEHMANN (2001). Filmadaption und Filmepisode im Roman ....................................................................... 36 4. BERNHARD WICKIS FILM Die Brücke (1959) NACH MANFRED GREGORS ROMAN ........................................................ 41 4.1. Ein wichtiger Unterschied zwischen Roman und Film: das Holocaust-Motiv .......................................................................... 42 4.2. Filmanalyse ........................................................................................ 44 5. MAX FRISCH - DIE SUCHE NACH DEM 'WAHREN SELBST' IM SPIEGEL DES FILMS Homo Faber VON VOLKER SCHLÖNDORFF (1991) .................. 51 5.1. Schlöndorffs autothematische Filmadaption von HOMO FABER ............ 55 5.2. HOMO FABER und die eigene Midlife-Krise: psychologische Zwischentöne im Film ............................................... 59