Produktbeschreibung
»Kann man nach Auschwitz noch beten oder überhaupt noch verantwortlich von Gott reden?« Das war die Herausforderung, der sich seit den sechziger Jahren Theologen wie Rahner, Metz, Moltmann, Marquard, Sölle usw. stellten. Es zeigte sich bald, dass »Auschwitz« die Theologie in ihrem Kern betrifft, d.h., dass die zentralen Themen wie die Theodizee, die Christologie usw. nicht mit dem Rücken zu Auschwitz entfaltet werden können, denn Auschwitz ist viel mehr als eine historische oder kirchenpolitische Herausforderung. Das innerste Mark der Theologie selbst, die Möglichkeit der Rede von Gott, ist betroffen. Dieses Buch spiegelt die Auseinandersetzung einer jüngeren Theologengeneration wider, die einen wesentlich anderen Blick auf Auschwitz hat: Die Frage nach den Tätern rückt stärker in den Vordergrund. Das Verhältnis von Juden und Christen nach dem Holocaust wird kritischer reflektiert. Die Überlebenden des Holocaust werden in ihrer Funktion als Zeugen ernst genommen. Und man fragt intensiv nach dem Zusammenhang der Katastrophe von Auschwitz mit der Geschichte der Neuzeit insgesamt. In den letzten Jahrzehnten hat sich die theologische Landschaft stark gewandelt: Neue theologische Ansätze wie Feministische Theologie, Befreiungstheologie usw. sind bestimmend geworden. Der Band zeigt, wie das Thema Auschwitz gerade in den neuen theologischen Ansätzen verarbeitet wird. Bemerkenswert ist vor allem auch, dass Juden und Christen gemeinsam dieses Buch verfasst haben.