Produktbeschreibung
Walter Jürß, Jahrgang 1925, schildert in seinen Lebenserinnerungen ein wechselvolles Schicksal zwischen Nationalsozialismus und sowjetischer Besatzung. Nach einer relativ sorgenfreien Kindheit in Rostock, getrübt nur vom frühen Tod des Vaters, bestimmen die Herrschaft des Nationalsozialismus und der beginnende Krieg den Alltag des Heranwachsenden. Seine Heimatstadt wird bei Bombenangriffen fast vollkommen zerstört, Jürß selbst sieht sich als Husar in Frankreich und an der Ostfront mit den Grausamkeiten des Krieges konfrontiert. Nach Kriegsende kehrt er nach kurzer amerikanischer Kriegsgefan-genschaft nach Rostock zurück. Doch nach den Schrecken des Kriegens trifft den politisch Engagierten im Jahr 1949 der Terror der sowjetischen Besatzungsmacht mit ganzer Gewalt. Als Häftling der NKWD in Ros-tock, Schwerin und Bautzen ist er in endlosen Verhören, Schlafentzug und Misshandlungen der Willkür der Macht hilflos ausgesetzt. Erst nach seiner Entlassung 1956 und der Flucht in den Westen gelingt es ihm, ein eigenes, freies Leben aufzubauen. „Vogelsang vor den Gittern“ ist eine beeindruckende Biografie, die Zeugnis von den tiefen Spuren ablegt, die der Verlauf der Weltgeschichte im Leben Einzelner hinterlässt. Bemer-kenswert ist vor allem, dass sich Jürß nach all diesen Schicksalsschlägen eines bewahrt hat: ein realistischer Optimist zu sein.