Werner Schwarzhans - Otolithen aus den Gerhartsreiter Schichten (Oberkreide: Maastricht) des Gerhartsreiter Grabens (Oberbayern)

Werner Schwarzhans - Otolithen aus den Gerhartsreiter Schichten (Oberkreide: Maastricht) des Gerhartsreiter Grabens (Oberbayern)

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Aus den Gerhartsreiter Schichten (Oberkreide: Mittleres Maastricht, Globotruncana-gansseri-Zone) des Gerhartsreiter Grabens (Oberbayern) werden 44 Otolithen-Arten beschrieben; darunter sind 25 neue Arten und 11 verbleiben in offener Nomenklatur. Bislang sind nur vereinzelte und dazu auf wenige Exemplare begründete Otolithen-Faunen aus der Oberkreide beschrieben worden, darunter bereits auch drei Arten aus dem...

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Produktbeschreibung

Aus den Gerhartsreiter Schichten (Oberkreide: Mittleres Maastricht, Globotruncana-gansseri-Zone) des Gerhartsreiter Grabens (Oberbayern) werden 44 Otolithen-Arten beschrieben; darunter sind 25 neue Arten und 11 verbleiben in offener Nomenklatur. Bislang sind nur vereinzelte und dazu auf wenige Exemplare begründete Otolithen-Faunen aus der Oberkreide beschrieben worden, darunter bereits auch drei Arten aus dem Gerhartsreiter Graben (KOKEN 1891). Diese und andere Oberkreide-Otolithen-Befunde werden erläutert. Die Otolithen-Fauna aus dem Gerhartsreiter Graben stellt die bisher umfangreichste Aufsammlung von Oberkreide-Otolithen dar und ermöglicht zum ersten Mal »indirekte« Vergleiche mit den gut bekannten oberkretazischen Teleosteer-Skelettbefunden. Erwartungsgemäß ergibt sich auf dem Niveau der Familien und Unterordnungen eine recht gute Übereinstimmung zwischen Skelett- und Otolithenbefunden, vor allem, was den Artenreichtum und die Diversifizierung der Beryciformes angeht, einer Ordnung, die in der Oberkreide in etwa den breitgefächerten ökologischen Raum einnimmt, in dem ab dem Tertiär die Perciformes dominieren. Eine wesentliche Diskrepanz zwischen Skelett- und Otolithenbefunden, die noch stärker für das Alt-Tertiär zutrifft, ist das Fehlen ophidiiformer Skelette, wo doch die Ordnung Ophidiiformes unter den Otolithen zu den häufigsten und artenreichsten zählt. Wie von oberkretazischen Skelettfunden zu erwarten war, repräsentieren die meisten Otolithen fossile Gattungen, einige wohl auch ausgestorbene Familien oder höhere systematische Einheiten, und deren systematische Zuordnung erfolgt unter Vorbehalt. Hier sind vor allem zu nennen: Kokenichthys (?Osteoglossiformes), Argyroberyx, Beauryia und Traunichthys (Berycoidei) und Sillaginocentrus, Traubiella und Pfeilichthys (Holocentroidei). Neben dieser Gruppe ausgestorbener spezialisierter oberkretazischer Fische kann man zwei andere wesentliche »evolutorische Gruppen« ausmachen: Zum einen Fische, deren Otolithen sich seit der Oberkreide morphologisch nur unwesentlich verändert haben und so mit einiger Berechtigung zu rezenten Gattungen gestellt werden können, so zum Beispiel Pterothrissus, Argentina, Chlorophthalmus, Bidenichthys, Centroberyx, Diretmus und Antigonia und zum anderen sehr plesiomorphe, »archetypische« Otolithen, die wie generalisierte Vorfahren oder »missing links« moderner Fischfamilien erscheinen, hier besonders zu erwähnen: Auriculithus (Sternoptychidae), Bavariscopelus (Myctophidae), Protobythites (Ophidiidae), Isozen (Zeiformes) und Plesiopoma (Percoidei).
Marke Pfeil, F
EAN 9783923871445
ISBN 978-3-923871-44-5

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