Produktbeschreibung
Beinahe wie selbstverständlich hat sich der Marker, an dem wir heute den Geschlechtsunterschied festmachen, ins Chemische verwandelt. Nicht der solide Körper, nicht Gehirn, Genitalien oder Chromosomen fungieren als Leitmetapher der sexuellen Differenz, sondern ein eher wankelmütiges „Geschlechtshormon“, das zwar im Körper produziert wird, aber doch nicht unbedingt an ihn gebunden ist. Testosteron, Synonym für Männlichkeit schlechthin, kann durchaus die Seiten wechseln. Der Schwerpunkt der Frühjahrsausgabe behandelt „Testosteron“ als Material und als Metapher. Endokrinologische Aspekte spielen eine Rolle – was bewirkt die Substanz in welchen Körpern? – sozialpsychologische, generationelle, politische und literarische. Es wird um junge kampfbereite Männer gehen und die poetischen Fantasien älterer Herren, um Offiziere, Fetische, um Transsexuelle und die Frage, warum westliche Mittelschichtmänner die Mitgliedschaft in einem tschetschenischen Boxclub anstreben. Als chemische Substanz und als Mentalität hat Testosteron nicht gerade den besten Leumund. Doch offenbar lässt sich genau deshalb das Hormon so gut als „Potenz“ verkaufen und als das, was Spaß macht am Mann. Wir befinden uns auf schwierigem Terrain. Grund genug, genauer hinzuschauen.
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Marke |
Wespennest |
EAN |
9783854581703 |
ISBN |
978-3-85458-170-3 |