Produktbeschreibung
Auf einem schmalen Grat zwischen Idyll und Alptraum bewegen sich die Werke von Wiebke Siem (geb. 1954), die sie aus Fundstücken und Materialien eines – immer noch – weiblich konnotierten Kosmos erschafft. Die gebürtige Kielerin, die in Hamburg studierte und in Berlin lebt und arbeitet, fertigt aus Stoff, hölzernen Küchengerätschaften, Kleiderbügeln, Knöpfen, ja ganzen Ess- und Schlafzimmermobiliaren eigentümlich animierte Objektwesen, die in ihrer spielerischen Machart und materiellen Schönheit den Betrachter gleich gefangen nehmen, um dann den zweiten Blick in den Abgrund zu lenken. So könnte der einem polnischen Sprichwort entliehene Titel einer Arbeit von 2007, In jedem Bösen steckt auch etwas Gutes, auch als Motiv für viele ihrer anderen Werke gelesen werden. 2014 erhielt Wiebke Siem den Kaiserring der Stadt Goslar, eine der renommiertesten Auszeichnungen für zeitgenössische Künstler. Im Jahr 2022 würdigen nun das Kunstmuseum Den Haag und das Salzburger Museum der Moderne das Werk dieser Ausnahmekünstlerin mit einer großen Retrospektive und einem Katalog, der viele zentrale Arbeiten versammelt und Wiebke Siem einem großen Publikum vorstellen wird.