Produktbeschreibung
Das Buch widmet sich einem faszinierenden Thema: der Geschichte der Wallfahrt in der Stadt Köln vom Mittelalter bis in die Zeit der Aufklärung. Die Autorin zeigt, dass sich das Wallfahrtswesen vom Spätmittelalter bis zur Zeit der Aufklärung einerseits deutlich wandelte, es aber andererseits auch viele Elemente der Kontinuität gab, wie zum Beispiel Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber den Pilgern. Ein Pilgerspital, das ein Bürger im Mittelalter gestiftet hatte, wurde beispielsweise bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den Stadtrat verwaltet: Dort wohnten die Pilger aus der Ferne und Nähe, sie besuchten den Dom und andere Kirchen und zogen schließlich weiter zu Wallfahrtsorten wie Rom, Santiago de Compostela oder Aachen. Die Studie beschäftigt sich auch mit den Prozessionen, die die Kölner selbst zu verschiedenen Wallfahrtsorten veranstalteten, nicht zuletzt in die nähere Umgebung, so nach Kevelaer, Scherpenhovel oder Trier. Mit den prozessionsartigen Wallfahrten von Bruderschaften, die erst in der frühen Neuzeit stattfanden, rückte der Aspekt des gemeinschaftlichen Unternehmens in den Vordergrund. Während der Wallfahrt brachen die Pilger gemeinsam zeitweilig aus ihrem Alltag aus in die heilige Welt. Die damals für die Mitglieder der Bruderschaften gedruckten Bücher, Handbücher der Wallfahrt sozusagen, veranschaulichen, dass ihr Weg mit zahlreichen Gebeten und Liedern neben Bräuchen wie der Mirakelerzählung angefüllt war. Wichtige Stützen für die Kontinuität des Wallfahrtswesens waren die Frömmigkeit und der Glaube an die Heiligen – sowohl bei den Pilgern als auch bei den Bürgern.
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Marke |
Böhlau Köln |
EAN |
9783412223199 |
ISBN |
978-3-412-22319-9 |