Produktbeschreibung
300 Haiku, in denen Wasser in all seinen Erscheinungsformen zur Sprache kommt, haben - das ist das Besondere an diesem Buch - eine deutsche und eine japanische Philosophieprofessorin gemeinsam ausgewählt und übersetzt. Unter anderem haben sie sich dazu im Laufe der Arbeit vier Wochen lang in ein Dorf in der Yoshino-Gegend südlich von Kyoto zurückgezogen und dort jedes Haiku, oft Zeichen für Zeichen, Wort für Wort, durchgesprochen. Aber nicht nur das thematische Band von Tautropfen, Regen und Schnee über Bach, Fluss, Teich, See und Meer bis zu Nebel und Wolken war für die Auswahl bestimmend. Es ging auch darum zu versuchen, die Einfachheit und Knappheit des japanischen Originals, aber auch die Stimmung eines jeden Haiku in die deutsche Sprache zu übertragen. Immer wieder erstaunlich dabei war, wie ein geringes Ding, ein geringfügiges Ereignis bzw. eine flüchtige Ich-Erfahrung, in 17 Silben verdichtet, Bezüge zwischen der Welt und dem Ding, zwischen Stille und Klang, Raum und Ort, Nichts und Etwas zu evozieren vermag. Der Anhang gibt Hinweise zur Auswahl und Art der Übertragung sowie zur Form der Haiku. Ergänzt ist die frühere Ausgabe um Ute Guzzonis Aufsatz „‘Ein Vogel ruft, der Berg wird noch stiller‘. Die Dinge und das Unsichtbare - die Haiku-Dichtung und Heidegger“, der einen philosophischen Zugang zur Haiku-Dichtung vertieft.