Produktbeschreibung
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Kollektivauseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften in einer Volkswirtschaft mit zentralisiertem Arbeitsmarkt spielen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist ein politisches Modell der Lohnbildung und der Streiktätigkeit, welches Streiks einerseits als endogene Größe der makroökonomischen Entwicklung charakterisiert, daneben aber auch die Möglichkeit der Einwirkung politischer oder struktureller Faktoren auf den kollektiven Arbeitsmarkt offenlegt. Ökonometrische Tests anhand von bundesdeutschen Daten stützen das entwickelte Modell in überzeugender Weise. In der zweiten Hälfte des Buches wird die gewonnene Partialsicht des Arbeitsmarkts zu einem kleinen ökonometrischen Modell der deutschen Wirtschaft ausgebaut, welches insbesondere zwei Dinge leistet: (1) Die stilisierten Entwicklungstendenzen, insbesondere seit Ende der 60er Jahre, können in ansprechender Weise nachvollzogen werden, und zwar unter Hinweis auf neue Ursachen für die in den 70er Jahren entstandene Arbeitslosigkeit und mit einer neuen Interpretation des Transmissionsmechanismus zwischen exogenen Schocks wie Ölpreisschüben oder Wechselkursungleichgewichten und der inländischen Konjunktur. (2) Das Modell ist einfach und durchschaubar genug, um in der Lehre als Basis für eine Diskussion der makroökonomischen Aspekte kollektiver Arbeitsmärkte zu dienen.